25 Jahre careanesth - Ein Blick zurück

Careanesth durfte das Gesundheitswesen im letzten Viertel-Jahrhundert mitprägen, Gesundheitsinstitutionen unterstützen, Menschen in allen Lebenssituationen in ihrer beruflichen Laufbahn begleiten und dadurch ein Unternehmen mit über 10‘000 temporären Mitarbeitenden aufbauen. Anlässlich der Jubiläumsfeier vom 13. September 2024 werfen wir einen Blick zurück auf 25 Jahre Erfolgsgeschichte.

Veröffentlicht am 16.09.2024 in Erfolgsgeschichten

1997: Die Entstehung von careanesth  

Christoph Bacher kommt ursprünglich aus dem Wallis, ist Anästhesiepfleger und 27-jährig, als er seine Festanstellung im Engadin mitsamt seiner Wohnung kündigt, um mit seinem Gleitschirm in einem Renault Espace auf Reisen zu gehen. Obwohl er es zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiss, soll dies der Anfang von careanesth werden:

«Als ich nach den Sommermonaten zurückgekommen bin, wurde ich vom Spital Zweisimmen zur Ferienvertretung in der Anästhesie angefragt. Nach meiner Zusage folgte kurz darauf die zweite Anfrage, diesmal vom Spital Frutigen. Auch hier durfte ich für einige Wochen als Anästhesiepfleger einspringen.»

«Es folgten rasch weitere Anfragen, wodurch sich für mich bald ein eigenes „Freelance-Modell“ entwickelt hat. Ich war wahrscheinlich der Erste, der sich als „temporärer“ Anästhesiepfleger selbstständig gemacht hat. »

Christoph macht Ferienvertretungen und springt ein, wo der Bedarf nicht gedeckt werden kann. Doch schon bald häufen sich die Anfragen und er kann die Einsätze selbst nicht mehr abdecken. Er fängt an, herumzutelefonieren und mobilisiert seine Berufskolleginnen und -kollegen.

«Dort entstand der Gedanke des Verleihens und Vermittelns. Die Nachfrage war offensichtlich vorhanden und ich entschied mich, mit der Rekrutierung zu beginnen.» Dies tut Christoph Bacher mit der ersten Werbe-Massnahme von careanesth überhaupt:

Einem 300.- Franken teuren Inserat im Siga-Heft mit dem Aufruf nach temporärem Anästhesiepersonal. Das Inserat findet Anklang und das Telefon des heute 54-Jährigen klingelt Sturm. In Kürze gründet er daraufhin eine Einzelfirma, beantragt den Verleih und setzt die ersten Verträge auf.

Von da an führt und verwaltet Christoph Bacher careanesth allein – erst im Jahr 2004 ist die Arbeit nicht mehr als Einmann-Betrieb zu bewältigen und er stellt die erste Mitarbeiterin ein; Sibylle Imboden. Sie kümmert sich fortan um die Administration und Buchhaltung und macht das HR für die ca. 45 Mitarbeitenden.

Aus der Einzelfirma wird eine AG

Ein weiterer Meilenstein folgt: 2004 wird aus der Einzelfirma eine Aktiengesellschaft.

«Es war der erste grosse Schritt», erklärt Christoph Bacher. «Wir haben unser erstes Büro in Visp gemietet und ich habe meine Arbeitstage hinter dem Schreibtisch verbracht.»

Zu dieser Zeit ist Christoph Bacher zusätzlich beim Helikopterunternehmen Air Zermatt tätig und hilft beim Aufbau des Training Centers. Als die Arbeit bei careanesth zunimmt, muss er sich entscheiden – und wählt die Selbstständigkeit.

«Von da an sind wir kontinuierlich gewachsen, haben neue Berufsfelder geöffnet und ich war viel im Aussendienst tätig und entsprechend in der ganzen Deutschschweiz unterwegs. Dennoch haben wir uns insbesondere auf Zürich konzentriert, weil wir dort die meisten Spitäler auf kleinem Raum erreichen konnten.»

Entsprechend werden auch die Räumlichkeiten erweitert und der Hauptsitz des Unternehmens wird nach Zürich verlegt. Das Backoffice jedoch bleibt in Visp.

2005 Ein neues Modell: der Springerpool

Christoph Bacher merkt, dass das temporäre Arbeitsmodell nicht alle Kunden gleichermassen nutzen können: «Viele Spitäler benötigen nur tageweise Personal. Für sie war die wochen- und monatsweise Vermittlung zu kostspielig, was beidseitig unnötige Ressourcen verbrauchte.»

So entsteht das Springermodell – die Kunden können ihr Personal tageweise buchen. Doch die Einführung kostet Christoph Bacher viel Geduld und Überzeugungskraft: «Wir hatten noch keine Software, machten die ganze Koordination über eine Excel-Tabelle. Das war für die Spitäler zu kompliziert und wir haben lange mit der Akzeptanz dieses Modells gekämpft.»

2011 übernimmt Alain Meyer als Verwaltungsratspräsident die strategische Führung des Unternehmens. In den ersten gemeinsamen Diskussionen wird schnell klar, dass eine richtige Software hermuss. 2012 wird das Projekt ausgeschrieben und ein Software-Entwickler gesucht, welcher das Programm umsetzen kann.

Michi Rieser, damals noch in seinem Studium an der ZHAW, meldet sich. Von da an treffen sie sich jeden Donnerstagabend und die erste Ausführung der OnlineDispo entsteht. Das Pilotprojekt wird in Winterthur auf der IPS getestet und schon bald von der Hirslanden Klinik übernommen.

Stichwort Digitalisierung - mit Michi Rieser

In den Anfängen von careanesth, bis im Jahr 2010, wird ausschliesslich mit Papier gearbeitet – weit weg von Modernisierung und Digitalisierung.

Doch careanesth will mit dem Fortschritt mithalten: Die OnlineDispo entsteht. Und dies von einem Mitarbeitenden, der bis heute in der IT-Abteilung der Firma tätig ist – Michi Rieser.

Vor seiner Zeit bei careanesth hat er Informatik an der ZHAW studiert und sich nebenbei Softwareprojekte gesucht, um etwas Geld zu verdienen. 2012 ist er auf die Ausschreibung von careanesth gestossen, hat sich beworben und durfte das Projekt realisieren. Im Jahr 2016 hat er mit der Webagentur die zweite Version der OnlineDispo lanciert.

«2017 entschied ich mich, ganz zu careanesth zu wechseln, um die Weiterentwicklung der OnlinDispo In-House voranzutreiben», erzählt Michi.

Am Anfang war er der einzige Software-Entwickler in der Firma, mittlerweile kümmert sich ein sechsköpfiges Team unter der Leitung von Michi um die IT.

Eine prägende Zeit für ihn war vor allem während der Corona-Pandemie. Dort hat er mit Christian nicht nur einen ersten Teamkollegen, sondern auch jede Menge Arbeit bekommen: «Wir mussten schnell neue Lösungen entwickeln und zahlreiche Pools für Test- und Impfzentren aufbauen. Die Intensität dieser Phase und die erfolgreichen Lösungen, die wir erarbeitet haben, bleiben mir in besonderer Erinnerung.»

Seit zwölf Jahren ist Michi nun bereits für careanesth tätig: «Ich bin sehr dankbar für die Erfahrungen, die ich bei careanesth über die letzten Jahre sammeln konnte. Ich habe die Chance bekommen, ein Entwicklerteam aufzubauen und meine Kompetenzen in Führung und Management weiterzuentwickeln.»

Er geniesse die Freiheiten bei der Auswahl der Technologien, welche für die Umsetzung von Projekten genutzt werden: «Wir arbeiten ständig an spannenden Projekten, die mich immer wieder neu herausfordern und motivieren.»

Innovationskraft und wegweisende Projekte

«Für die nächsten 25 Jahre wünsche ich careanesth weiterhin viel Erfolg und Innovationskraft. Ich hoffe, dass wir auch in Zukunft spannende und wegweisende Projekte umsetzen können, die sowohl unseren Kunden als auch dem gesamten Team Freude bereiten. Möge careanesth weiterhin ein Ort sein, an dem Talente wachsen, sich entfalten und gemeinsam Grosses erreichen können. Ausserdem wünsche ich uns, dass wir den Teamgeist und die offene, kreative Arbeitskultur, die uns auszeichnet, bewahren und weiter stärken.»

2011: Von der Stellvertretung in die Festanstellung - mit Manuela Walpen

2011 wird der erste administrative Pool, ein Springer-Pool, im Spital Wallis gegründet. Es ist die Zeit der Hochkonjunktur, careanesth zählt ca. 70 Mitarbeitende in den Bereichen Anästhesie-, OP- und Intensivpflege.

Zu dieser Zeit begrüsst careanesth eine weitere, neue Arbeitskraft: Manuela Walpen. Durch ein Inserat ist sie auf eine dreimonatige Stellvertretungs-Stelle aufmerksam geworden. Doch es sollte anders kommen; Manuela ist noch immer Teil der Firma und hat das gesamte Rechnungswesen und die Finanzen unter sich.

Sie beginnt ihre Tätigkeiten im Backoffice und kann dadurch die vielen Prozesse von careanesth kennenlernen. «Nach Ablauf der temporären Anstellung hat mir careanesth eine Festanstellung im Bereich Finanzen angeboten. Ich war zuerst etwas skeptisch, da ich in der Zeit familiär noch ziemlich ausgelastet war.»

«Trotzdem habe ich mich entschieden, die Chance anzunehmen. Ich wurde von Alain Meyer Schritt für Schritt in meinen Bereich eingearbeitet. Er hat mich immer unterstützt. Ich durfte an Weiterbildungen im Bereich Sozialversicherungen und Finanzen teilnehmen.»

Als Manuelas Kinder selbstständiger werden, erhöht sie ihr Pensum und hilft bei der Lohnbuchhaltung mit: «Das war für mich eine sehr schöne, aber auch herausfordernde Zeit, da careanesth stark am Wachsen war.» Heute konzentriert sich Manuela gemeinsam mit Jan Sterren, Leiter Zentrale Dienste, auf die Finanzbuchhaltung.

Auch Manuela ist die Corona-Pandemie in spezieller Erinnerung geblieben: «Innert kürzester Zeit haben die Vorgesetzten auf die Bedürfnisse reagiert, das Team hat zusammengehalten und einen enormen Arbeitsanfall bewältigt. Das hat mich sehr beeindruckt.»

Ein weiteres Ereignis, welches der Walliserin geblieben ist, war der Moment, als der damalige Geschäftsführer Christoph Bacher ihnen mitteilte, dass er die Firma verlassen wird. «Mit Alain Meyer hat er uns im gleichen Atemzug einen neuen Geschäftsführer vorgestellt, den wir bereits kannten und geschätzt haben. Alain hat die gleichen Werte vertreten wie Christoph und das Persönliche ist nie verloren gegangen.»

Das Familiäre soll bestehen bleiben

Seit ihrem Anfang habe sich im Unternehmen vieles verändert, so Manuela. Waren früher Arbeitsabläufe noch aufwendiger, könne heute durch neue Programme viel speditiver gearbeitet werden. Gleichgeblieben sei die Bestrebung, so gut wie möglich auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und Kunden einzugehen und die Arbeit korrekt zu erledigen.

Für die Zukunft wünscht sich Manuela für careanesth viel Erfolg, jedoch auch, dass das Familiäre bestehen bleibt: «Ich schätze das gesamte Team und habe immer noch viel Freude an meiner Arbeit.»

Über die Kantonsgrenze hinaus

Heute hat man aus den anfänglichen, kleinen Büroräumlichkeiten eine Vielzahl an Arbeitsplätzen geschaffen und careanesth ist in allen Regionen der Schweiz präsent: Die Büros befinden sich in Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Zürich und seit neustem auch in Lausanne an zentralster Lage, jeweils direkt in unmittelbarer Bahnhofsnähe.

«Schweizweite Klinikgruppen wie Hirslanden gehörten sehr früh zu unseren ersten Kunden, weshalb wir uns sehr schnell in allen Regionen niederliessen», erklärt Alain Meyer.

2017 Careanesth bezieht die neuen Büroräumlichkeiten in Basel

2018 Neu zählen auch Bern und Luzern zu den Standorten von careanesth

2021 Careanesth lässt sich in der Ostschweiz nieder und eröffnet ein weiteres Büro in St. Gallen.

2024 Eintritt in die französischsprachige Schweiz; careanesth ist ab sofort auch in der Romandie tätig und lässt sich in Lausanne nieder.

2014: Jubiläum und Abschluss in einem

2014 feiert careanesth das 15-jährige Jubiläum. Alain Meyer wird als neuer Firmeninhaber und CEO vorgestellt.

Christoph Bacher: «Ich habe realisiert, dass ich mit 45 Jahren und 15 Jahren bei careanesth noch etwas anderes sehen möchte. Ich habe careanesth aufgebaut und erlebt, dass das Konzept funktioniert. Für mich war es allerdings keine Perspektive, bis 65 weiterzumachen. Mit Alain Meyer, meinem damaligen Geschäftspartner und Verwaltungsratspräsident, hat sich eine Lösung angeboten. Alain Meyer kannte die Firma aus strategischer und operativer Sicht bereits bestens.»

Christoph Bacher führt daraufhin zwei Jahre lang ein Hotel- und Restaurantbetrieb in St. Martin – eine ganz andere Challenge und ein neues Abenteuer.

careanesth unter neuer Führung - mit Alain Meyer

2014 übernimmt Alain Meyer nicht nur das Unternehmen, sondern neben der strategischen auch die operative Führung. Sein Einfluss bei careanesth beginnt jedoch schon früher:

Wir schreiben das Jahr 2009, als er und Christoph Bacher sich kennenlernen. Der damalige Inhaber will die Firma strategisch neu aufstellen und holt Alain Meyer als Verwaltungsratspräsident ins Boot. Bislang ist man praktisch nur in der Anästhesie-, OP- und Intensivpflege und dementsprechend auch nur in Spitälern und Privatkliniken tätig.

Schon im ersten Strategieworkshop mit der damaligen Geschäftsleitung erkennt Alain Meyer, dass das Unternehmen ein viel grösseres Potenzial aufweist. Ideen für weitere Geschäftsfelder, Berufsgruppen und Kundensegmente werden entwickelt und man ist sich einig: Die Firma hat noch viele (unentdeckte) Wachstumsmöglichkeiten.

Auf in neue Bereiche

Kurz darauf kommt der Verleih von Pflegefachpersonen hinzu. Die Anzahl an Mitarbeitenden ist anfänglich noch überschaubar, das Beziehungsnetz zu potenziellen Mitarbeitenden und Kunden muss persönlich aufgebaut werden. «Careanesth war noch nicht gross etabliert und die Temporärarbeit, insbesondere im Gesundheitswesen, kannte man noch nicht», erklärt Alain Meyer.

Mit dem Aufbau der Pflegefachpersonen auf den Stationen dauert es nicht lange, bis sich careanesth vergrössern kann. Es geht darum, den Kundenkreis zu öffnen und in neue Bereiche einzutreten. Dies soll geschehen, ohne den bereits zu diesem Zeitpunkt hohen Anspruch an Qualität und gut ausgebildetes Fachpersonal zu verlieren. Dafür müssen weitere Führungspersonen an Bord geholt werden. 2014 stösst Ernest Czoklits zu careanesth. Er leitet zuerst den Bereich der Springer und baut diesen stark aus. Danach übernimmt er den gesamten Akutbereich, welchen er noch heute leitet.

Der nächste Meilenstein: Die Entwicklung neuer Kundensegmente im Langzeitbereich und der Spitex. René Beer tritt dem Team von careanesth ebenfalls im Jahr 2014 als Bereichsleiter für die neuen Kundensegmente bei. Schnell zahlt sich der gewagte Schritt aus, bald zählen Alters- und Pflegeheime, Spitexorganisationen, Psychiatrien und andere Sondereinrichtungen zum Kundenkreis und bilden ein weiteres, wichtiges Standbein der Firma. Ohne die strategische Weitsicht, neue Berufsgruppen anzugehen, wäre ein solcher Ausbau und damit das künftige Wachstum nicht möglich gewesen.

Auch der Bereich der Tageseinsätze wird weiter ausgebaut. So werden beispielsweise Sitzwachen dazu genommen oder interne Poolstrukturen von Kunden übernommen. Heute verzeichnet careanesth jährlich tausende Sitzwachen-Einsätze und ist führend in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Gesundheitsinstitutionen.

Damit ist aber noch lange nicht Schluss. Careanesth vergrössert sich laufend, zählt immer mehr Berufsgruppen und ist mittlerweile in über 500 Institutionen mit mehr als 10‘000 temporären Fachkräften tätig.

Wichtige Meilensteine von careanesth

2020 Corona kommt – careanesth reagiert umgehend auf die Pandemie und stellt im Handumdrehen tausende medizinische Fachpersonen für Test- und Impfzentren zur Verfügung. Verantwortlich hierfür ist Petra Fischer, welche kurz zuvor zu careanesth stösst und zusammen mit den Kantonen und vielen Spitälern rund 50 % der Impfungen in der Schweiz organisiert.

2021 careanesth wächst um den neuen Einsatzbereich «Therapien» sowie «Ambulante Einrichtungen und Praxen». Fortan werden auch Physio- und Ergotherapeuten/-innen sowie MPAs beschäftigt.

2024 Auch im aktuellen Jahr hat man das Einsatzgebiet von careanesth erweitert und die Berufsgruppen der Apotheker/-innen sowie der Fachfrauen/Fachmänner Apotheke hinzugenommen. Zudem wurde der Weg in die französische Schweiz gewagt. In Lausanne wurde eine Zweigniederlassung gegründet und heute arbeiten bereits drei Mitarbeitende unter der Leitung von Silvia Bes in der Romandie.

«Es erfüllt mich mit Stolz, zu sehen, was wir zusammen erreichen konnten» – Alain Meyer

Wie hat sich careanesth in den vergangenen 25 Jahren entwickelt und verändert?

In den letzten 25 Jahren wurde die Firmengeschichte von careanesth durch Innovation und gemeinsamer, harter Arbeit geprägt. Auf zwei Punkte dürfen wir extrem stolz sein: Das rasante Wachstum in den letzten zehn Jahren; dies in einer Marktnische mit Dienstleistungen, welche kein Selbstläufer sind.

Wir haben es geschafft, nicht nur Personalverleih zu machen, sondern Lösungen für moderne Personaleinsatzkonzepte und Arbeitsmodelle zu vermarkten. Wir haben stets die Qualität unserer Leistungen an erste Stelle gesetzt. Heute ist careanesth der Marktführer. Man kennt uns und man bucht unsere Mitarbeitenden in der Regel zuerst. Alle Mitarbeitenden von careanesth haben über Jahre hart daran gearbeitet, dass wir heute hier sind.

Nichtsdestotrotz braucht es noch immer jeden Tag einen grossen Effort und viel Energie, um im Markt standzuhalten. 

Das Zweite, auf das wir stolz sein dürfen, ist die Digitalisierung. In all den Jahren haben wir uns stets neu erfunden, Prozesse hinterfragt und uns immer wieder aufs Neue optimiert. Dazu gehört die ständige Frage, ob es einen anderen, besseren Weg gibt. Dies haben wir in meinen Augen gut hinbekommen.

Was waren nach Deinem Empfinden die grössten Meilensteine der vergangenen 25 Jahre?

Ich denke, das ist die strategische Öffnung, sich nicht nur auf Spezialpflege zu konzentrieren, sondern uns breiter aufzustellen. Heute sind wir in allen Gesundheitsgruppen und in fast allen Berufsgruppen tätig.

Der andere Meilenstein, der sicher schon einige Male erwähnt wurde, ist die Entwicklung der OnlineDispo und die Digitalisierung der Einsätze. Dazu gehört aber auch die Abkehr von klassischen Temporäreinsätzen, die in der Regel mehrere Monate dauern, zu Tageseinsätzen. Dadurch konnten neue Einsatz- und Arbeitsmodelle entwickelt werden.

Auch die Coronapandemie ist zu erwähnen. Sie hat unser Geschäft über Nacht auf den Kopf gestellt und wir mussten uns Gedanken machen, wie wir die Situation unternehmerisch meistern können.

Wir haben zu Beginn der Pandemie die richtigen Entscheidungen getroffen und mit unseren digitalen Lösungen und den damit verbundenen Einsatzmodellen die Kantone und Gesundheitsinstitutionen bei der Krisenbewältigung unterstützen und entlasten können. Dringend gesuchtes medizinisches Fachpersonal konnte dank uns übergreifend genutzt werden. Nur dank unseren Sharing-Lösungen konnte ausreichend Fachpersonal für die Krisenbewältigung und insbesondere für das Impfen und Testen zur Verfügung gestellt werden.

Rückblickend hat careanesth wahrscheinlich innert kürzester Zeit die grösste Personal-Rekrutierungsaktion gestartet, welche es je in der Schweiz gegeben hat. Und auch heute, zwei Jahre nach Corona, ist es uns gelungen, uns auf demselben Mitarbeiterstand zu halten wie während der Pandemie.

Hat sich die Vision von careanesth in den letzten Jahren verändert?

Den Slogan «Wir lassen Sie nicht sitzen» sowie unser Erkennungsmerkmal, der rote Stuhl, sind seit den Anfängen von careanesth unverändert. Sie symbolisieren unsere Vision. Wir sind der Partner für innovative Personaleinsatzmodelle im Gesundheitswesen und unterstützen unsere Kunden, wenn sie Personal benötigen.

Christoph Bacher hat mit der Gründung des Unternehmens erst die Temporärarbeit im Gesundheitswesen etabliert und erkannt, dass es flexibles Personal braucht. Heute steht nicht mehr nur der Kundenfokus, sondern mehr und mehr der Fokus auf die Mitarbeitenden im Zentrum unserer Bemühungen. In einem Arbeitnehmermarkt wollen wir die Mitarbeitenden von uns überzeugen. Wir sind der fairste und attraktivste Arbeitgeber der Branche und bieten seit Jahren flexible und auf die Lebensplanung ausgerichtete Arbeitsmodelle an.

Was war die schönste Erfahrung Deiner bisherigen Berufskarriere bei careanesth

Die Zusammenarbeit und der gemeinsame Erfolg mit meinem Team. Es erfüllt mich mit Stolz, zu sehen, was wir zusammen erreichen konnten. Ohne jeden einzelnen, der für careanesth arbeitet oder gearbeitet hat, wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen.

Ebenso hat es immer wieder Herausforderungen gegeben. Welches war für Dich die grösste?

Die grösste Herausforderung war und ist es immer noch, die Ur-Werte der Firma wie die Qualität oder Persönlichkeit des Unternehmens trotz seines Wachstums aufrechtzuerhalten.

Ich besuche regelmässig Veranstaltungen, wo ich auf Mitarbeitende und Kunden treffe und mich mit ihnen austausche. Dort spürt man den Puls und erfährt, was die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und Kunden sind.

Ein Blick in die Zukunft: Wo siehst Du careanesth in den nächsten 25 Jahren?

Wir waren bis dato in einer sehr privilegierten Lage. Wir durften jährlich wachsen. Momentan spüren wir einen starken Druck des Marktes – gerade im Akutbereich gilt es, mit der angespannten Kostensituation unserer Kunden umzugehen. Wir sind aber sehr gut aufgestellt, nahe bei unseren Kunden und können dank diversifizierter Geschäftsfelder vieles ausgleichen – die verschiedenen Bereiche helfen sich gegenseitig. 

Die derzeitige Krise im Akutbereich zeigt deutlich: Wir müssen für careanesth immer wieder neue Marktfelder, neue Ideen und neue Innovationen finden. Ich bin jedoch überzeugt; das Potenzial ist nach wie vor sehr gross! Temporäre Arbeitskräfte im Gesundheitswesen sind und bleiben ein Bedürfnis.

careanesth wird auch mit 50 Jahren noch bestehen und erfolgreich sein.

«Mein Herz schlägt für careanesth» – Ernest Czoklits

Ernest Czoklits arbeitet als Bereichsleiter Pflegedienst in der Hirslanden Klinik, als er 2014 von Careanesth angefragt wird, ob er den Springerbereich aufbauen und übernehmen möchte.

Zuerst ist sich Ernest nicht sicher, ob die Stelle das Richtige für ihn ist. Er leitete in der Hirslanden Klinik Aarau ein grosses Team und hätte zu Beginn bei careanesth weniger Führungsverantwortung: «Der unglaubliche Teamspirit, Alain Meyer als Vorgesetzter und careanesth als Qualitätsführer in der Personalvermittlung haben mich bewogen, diese neue Herausforderung anzunehmen.»

«Als ich angefangen habe, zählte careanesth rund 250 Mitarbeitende. Damals haben wir weder FaGe’s noch Sitzwachen beschäftigt. Es gab viel zu tun und wir hatten eine grosse Vision», erklärt Ernest. Das Springer-Modell ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewinnbringend etabliert und die Kunden sind noch immer skeptisch, nur tageweise zu buchen.

Nach kurzer Zeit hat Ernest die Position des stellvertretenden Geschäftsführers inne. Er kann von seiner jahrzehntelangen Führungserfahrung im Gesundheitswesen und seinem gigantischen Netzwerk profitieren.

Nach und nach wird careanesth grösser, täglich kommen neue Mitarbeitenden hinzu. Dieses Wachstum sieht Ernest heute als grössten Erfolg: «Wir sind von 250 auf 10‘000 Mitarbeitende gewachsen. Ich behaupte, dass wir alle miteinander als Team vieles richtig gemacht und richtige Entscheidungen getroffen haben. Careanesth geniesst einen sehr guten Ruf bei den Kunden und den Mitarbeitenden und war und ist nach wie vor innovativ.»

Careanesth als Vorreiter

Mit der OnlineDispo sei careanesth als Vorreiter vorangegangen, erklärt Ernest, und habe mit den Pool-Modellen ein einzigartiges Produkt geschaffen. Entsprechend stolz ist er auch heute noch, zur Firma zu gehören: «Ich habe den Schritt vom Spital zu careanesth nie bereut, es ist die beste Entscheidung meines Berufslebens gewesen. Mein Herz schlägt für careanesth.»

Die grösste Herausforderung sieht er in den Veränderungen im Markt: «Das Gesundheitswesen befindet sich in einem grossen Umbruch. Alle Gesundheitsinstitutionen sparen beim Personal, dieses ist unzufrieden, auch mit den Arbeitsbedingungen. Der Konkurrenzkampf ist gross unter den Personalvermittlungen, ebenso bei den einzelnen Gesundheitsinstitutionen. Deshalb wird der Markt von careanesth genau beobachtet und wir überlegen stets, welche Strategie wir festlegen.»

Bei Ernest ist jeder Tag aufs Neue eine Überraschung. Und genau das liebt er an seinem Job: «Ich gehe jeden Tag gerne arbeiten. Ich war schon immer ein Menschenfreund und freue mich auf die vielen neuen Begegnungen, die Gespräche und den Austausch.»

Zehn Jahre ist Ernest nun Teil von careanesth. Er ist überzeugt: «Ich wurde von Beginn an gefördert und gefordert und konnte mich weiterentwickeln. Ohne Alain Meyer wäre ich nicht dort, wo ich heute bin, und dafür bin ich ihm sehr dankbar.»

Careanesth ist für Ernest immer noch der beste Personalvermittler: «Wir gehören zu der Spitze am Markt und ich finde es wichtig, dass wir uns den Qualitätsanspruch auch weiterhin auf die Fahne schreiben. Nur dann können wir den Herausforderungen, welche das Gesundheitswesen für uns bereithält, begegnen.»

«Sich auf den Lorbeeren auszuruhen, wäre fehl am Platz» – René Beer

Im April 2025 feiert René Beer sein 10-jähriges Jubiläum bei careanesth.

Zuständig für den Bereich Spitex, Psychiatrie, Langzeitpflege und Sondereinrichtungen, übernimmt René 2015 ein Ressort, welches noch in den Kinderschuhen steckt und grosses Engagement benötigt, um diesen Bereich im Markt zu etablieren.  

René macht sich an die Arbeit und schafft es, dass careanesth innerhalb von zehn Jahren auch in der Spitex, Psychiatrie und Langzeitpflege ein verlässlicher und wichtiger Partner wird.

«Am Anfang kannte uns noch niemand, heute ist der Name eine bekannte Marke in seinem Bereich.»

Die ersten drei Jahre arbeitet René „all-in-one“– er übernimmt die Akquise, Kundenbesuche, die Rekrutierung und die Disposition. Ab 2018 wird das Team erweitert und René bekommt Unterstützung in seinem Bereich.

Die grösste Herausforderung sei gewesen, überhaupt in die Institutionen hineinzukommen – ein aufwendiger Prozess und ein Balance-Akt zwischen der richtigen Menge an Kunden und temporären Arbeitskräften, wie René ergänzt.

Heute habe man sich zwar etabliert, der Personalmangel habe aber weitgehend zugenommen, die Arbeitnehmenden seien selbstbewusster geworden: «Heute sehen die Forderungen der Mitarbeitenden anders aus als noch vor zehn Jahren. Es ist unsere Aufgabe, das Gleichgewicht zu wahren und Kunden wie Mitarbeitende zufriedenzustellen.»

Auch die Konkurrenz spielt eine tragende Rolle. Für René sind die täglich neu erscheinenden Stellenvermittlungsbüros eine Bestätigung, dass er ajour bleiben muss: «Es wäre gefährlich zu denken, dieser Bereich sei ein Selbstläufer. Der Markt muss kontinuierlich beobachtet werden. Mein Netzwerk ist extrem gross – trotzdem müssen wir ständig präsent bleiben. Sich auf den Lorbeeren auszuruhen, wäre fehl am Platz.»

Mittlerweile zählt das Langzeitteam sieben Personen, welche die Regionen unter sich aufgeteilt haben. Derzeit ist René auf der Suche nach einer weiteren Fachperson, welche die Leitung der Zentralschweiz übernimmt. «Wir sind ein tolles, aufgestelltes Team und freuen uns über Verstärkung.»

Doch was macht careanesth zur Nummer 1 unter den Personalvermittlern in Renés Augen? «Wir konnten auf dem Qualitätsanspruch aus dem Akutbereich aufbauen und den hohen Standard auch in unserem Bereich anwenden. Das „anest“ stand immer für Anästhesie. Wir konnten beweisen, dass careanesth mehr als das ist, auch wenn es oft intensiv und anstrengend war.»

René blickt mit Zuversicht den nächsten 25 Jahren entgegen und ist überzeugt, dass sein Bereich auch künftig weiterwachsen wird. Mit dem Unterschied, dass sich die Bedürfnisse der Institutionen verändern und andere Produkte angeboten werden – wie beispielsweise, dass Pool-Modelle in Bezug auf Fusionierungen im Bereich der Spitexorganisationen zunehmen werden:

«Wir sind gewappnet und können gute sowie individuelle Lösungen anbieten.» Das Gleiche wünscht er sich auch für die Firma selbst: «Dass wir auch künftig gesund weiterwachsen können!» 

Bei den Sonnenseiten seines Jobs muss René nicht lange überlegen: «Das Schönste an meinem Job ist, dass ich jeden Tag neue Menschen kennenlernen darf – sowohl mitarbeiter- als auch kundenseitig. Ich reise viel in der Schweiz umher und finde die Diversität und Unterschiede bei den Bedürfnissen der einzelnen Regionen sehr faszinierend.»