Jasmine Hediger ist seit Februar 2023 Pflegedienstleiterin in der Zurzach Care, Rehaklinik Sonnmatt Luzern. Mit einer Ausbildung zur Pflegefachfrau und einem CAS in Management und Führung bringt sie sowohl pflegerisches als auch strategisches Know-how mit – beste Voraussetzungen, um moderne Lösungen im Personalmanagement umzusetzen. Im Interview erzählt sie, wie der administrierte Pool von careanesth den Alltag in ihrer Institution verändert hat – und warum sie das Modell jeder Einrichtung weiterempfiehlt.
Publié le 19.06.2025 in Témoignages Partenaire | 0
Wir haben den administrierten Pool im November 2024 eingeführt – aus einem ganzen Bündel an Gründen. Zum einen war der Aufwand für die kurzfristige Personalsuche enorm hoch. Zum anderen war es auch für unsere Mitarbeitenden belastend, wenn sie ständig individuell angefragt wurden, um einzuspringen – das war störend im Alltag und führte zu vielen Überstunden.
Die Idee zum Pool kam von Denise Haller, unserer Chief Nursing Officer. Gemeinsam mit careanesth haben wir das Modell konkretisiert und im Haus vorgestellt. Der Start war nicht ganz einfach, weil das Konzept für viele neu war und viel Erklärung brauchte. Aber heute ist die Akzeptanz sehr hoch – wir haben einen stabilen Pool aus festangestellten und ehemaligen Mitarbeitenden, die bei Bedarf unkompliziert und strukturiert einspringen können.
Die Stunden werden nicht mehr als Überzeit geführt, sondern gesammelt abgerechnet – mit einem klaren Lohn am Monatsende. Das schafft Planbarkeit, Transparenz und Autonomie, was im Team sehr gut ankommt.
Wir wollten eine schnelle, unkomplizierte Lösung, um Personalausfälle flexibel und effizient abzufangen – ohne den ständigen Druck, kurzfristig externe Lösungen zu suchen oder intern immer wieder dieselben Personen anzufragen. Mit dem administrierten Pool haben wir genau das erreicht: eine verlässliche Struktur mit qualifizierten, eingespielten Mitarbeitenden, auf die wir jederzeit zugreifen können – ohne zusätzlichen administrativen Aufwand.
Ein weiterer entscheidender Faktor war die Verfügbarkeit eigener Mitarbeitender, die unsere Abläufe und unser Haus bereits kennen. So stellen wir sicher, dass die Qualität hoch bleibt – auch bei kurzfristigen Einsätzen.
Der administrierte Pool ist heute fester Bestandteil unserer Einsatzplanung. Wir nutzen ihn vor allem bei kurzfristigen Ausfällen – etwa bei Krankmeldungen oder unerwartetem Mehrbedarf. Die Anwendung ist sehr benutzerfreundlich: Mit wenigen Klicks sehen wir, wer verfügbar ist, und können direkt buchen – ohne telefonisches Nachfassen oder organisatorischen Mehraufwand.
Wichtig war uns von Anfang an, dass die Personen im Pool klar definierte Kriterien erfüllen: Sie sollen zuverlässig sein, eine gute Einsatzqualität zeigen, noch Kapazität für zusätzliche Einsätze haben und grundsätzlich bereit sein, bei Bedarf einzuspringen. Diese Rahmenbedingungen haben wir transparent kommuniziert – und sie sorgen heute für ein funktionierendes, stabiles System.
Für längerfristige Absenzen, wie z. B. nach einem Unfall, bei Mutterschaft oder unbezahltem Urlaub, greifen wir weiterhin gezielt auf externe temporäre Mitarbeitende zurück – und das ist auch gut so. Der Mix ermöglicht uns eine hohe Flexibilität, ohne die interne Stabilität zu gefährden.
Der grösste Vorteil ist ganz klar: Es sind unsere eigenen Leute. Die Mitarbeitenden im Pool kennen unser Haus, unsere Abläufe und unsere Standards. Dadurch sind sie sofort einsatzbereit und arbeiten effizient und sicher – das spürt man im Alltag sofort.
Gleichzeitig gibt uns das Modell eine hohe Planungssicherheit, weil wir genau wissen, auf wen wir zählen können.
Und auch für die Mitarbeitenden ist es ein Gewinn: Sie behalten die volle Selbstbestimmung über ihre Einsätze, entscheiden selbst, wann und wie oft sie zusätzliche Schichten übernehmen können – und erhalten dafür eine faire, transparente Vergütung. Dieses Modell ermöglicht mehr Autonomie, moderne Arbeitsformen und echte Flexibilität – etwas, das in der heutigen Arbeitswelt immer wichtiger wird. Viele schätzen genau das: frei entscheiden zu können, wann wie viel gearbeitet werden kann.
Der Pool hat bei uns viel Ruhe und Stabilität ins Team gebracht. Wir können Ausfälle gezielt abfedern, ohne das ganze Team ständig neu organisieren oder überlasten zu müssen. Das entlastet nicht nur die Führung, sondern schafft auch im Team ein Gefühl von Sicherheit – weil klar ist: Es gibt eine funktionierende Lösung im Hintergrund.
Für die Einsatzplanung bedeutet das mehr Flexibilität bei gleichzeitig weniger Stress. Wir können proaktiv agieren, statt nur zu reagieren, was sich direkt auf das Arbeitsklima und die Zufriedenheit auswirkt.
Die Personalplanung ist heute deutlich effizienter: weniger Koordination, weniger Rückfragen, weniger Stress. Dank des Pools können wir schneller reagieren und Einsätze gezielt besetzen – ohne langwierige Personalsuche oder ständiges Nachtelefonieren. Das spart Zeit, Ressourcen und sorgt für mehr Übersicht und Planungssicherheit im Alltag.
Auch wirtschaftlich ist das ein klarer Vorteil: Eigene Mitarbeitende, die unsere Abläufe kennen, sind schneller einsatzfähig, benötigen keine zusätzliche Einarbeitung und arbeiten effizienter. Das macht das Modell nicht nur verlässlich, sondern auch nachhaltig wirtschaftlich sinnvoll.
Definitiv. Wir sind heute viel handlungsfähiger als früher – vor allem bei kurzfristigen Ausfällen. Statt lange zu suchen oder spontan im Team herumzufragen, können wir mit wenigen Klicks eine passende Person aus dem Pool einsetzen. Das spart enorm viel Zeit und Nerven – gerade in Situationen, in denen es schnell gehen muss.
Der Pool gibt uns die Möglichkeit, gezielt auf personelle Engpässe zu reagieren, ohne dabei auf Qualität oder Teamdynamik verzichten zu müssen. Das macht unseren Alltag planbarer – und unsere Versorgungssicherheit stabiler.
Ich würde jeder Institution empfehlen, sich bewusst auf diesen Schritt einzulassen – auch wenn er ein Umdenken erfordert. Der administrative Pool ist nicht nur ein Tool zur Personalplanung – er steht für einen Kulturwandel: weg vom klassischen Schichtdenken, hin zu mehr Selbstbestimmung, Flexibilität und Vertrauen.
Wenn man die Bedürfnisse der Mitarbeitenden ernst nimmt, sich auf ihre Lebensrealitäten einstellt und bereit ist, Führung neu zu denken, entsteht etwas sehr Positives: Stabilität, Motivation und eine neue Form von Verbindlichkeit.
Natürlich braucht es am Anfang Zeit, Kommunikation und Offenheit – aber es lohnt sich. Die Planung wird einfacher, die Zufriedenheit steigt und gleichzeitig wird auch die Führungsebene entlastet, weil viele Prozesse strukturierter und effizienter laufen.
Gerade in einer Arbeitswelt im Wandel ist es entscheidend, als Institution mit der Zeit zu gehen – nicht nur technisch, sondern auch kulturell.
Für uns ist die Zusammenarbeit mit careanesth sehr partnerschaftlich, offen und lösungsorientiert – und das ist entscheidend. Gerade bei Modellen wie dem administrierten Pool braucht es Vertrauen, Verlässlichkeit und einen gemeinsamen Nenner. Dieses Fundament ist da, und darauf lässt sich weiter aufbauen.
Die Zusammenarbeit mit careanesth ist für uns ein echter Gewinn. Wir sind immer wieder auf flexible Lösungen angewiesen – und es ist beruhigend zu wissen, dass wir dafür einen verlässlichen, mitdenkenden Partner an unserer Seite haben.
Was ich besonders schätze: Es geht nicht nur darum, personelle Lücken zu füllen, sondern gemeinsam an Arbeitsmodellen zu arbeiten, die den realen Bedürfnissen der Pflege entsprechen. Modelle, die Flexibilität, Selbstbestimmung und Stabilität vereinen – und dabei auch für die Führung machbar bleiben.
Pflege braucht Modelle, die flexibel, praxistauglich und menschenorientiert sind – genau daran arbeiten wir gemeinsam.